FDP will Digitalpakt voranbringen: „Die Kreidezeit sollte hinter uns liegen“
Die Fördertöpfe sind immer noch gut gefüllt und unsere Schulen vor Ort noch nicht auf dem neusten Stand“, ärgert sich Eike Mönneke. Ein großes Problem sei der hohe Bürokratieaufwand. „Diese Hürde ist einfach neben dem Schulalltag für das Kollegium und die anderen Mitarbeiter der Schule fast nicht zu stemmen. Deshalb geht es nur in kleinen Schritten voran. Und Corona hat uns auch hier wieder den Spiegel vorgehalten und gezeigt, dass finanzielle Mittel allein für WLAN und Hardware nicht ausreichen, um im Notfall digitalen Unterricht von zu Hause zu ermöglichen.“ Auch die Fortbildung der Lehrkräfte und Unterstützung in der Beantragung der Fördermittel müsse durch die Fördertöpfe abgedeckt sein. „Es wäre toll, wenn jeder Schule ein ‚Digitalisierungsberater‘ zur Seite gestellt werden würde, der sich um das alles kümmert“, wünscht sich Mönneke, der bei der Kommunalwahl am 12. September für den Gemeinderat im Flecken Delligsen und für den Kreistag kandidiert.
Hermann Grupe, Mitglied der FDP-Fraktion in Hannover weiß aus einer kürzlich vorgestellten „Studie zur Digitalisierung im Schulsystem“ der Georg-August-Universität in Göttingen (im Auftrag der Bildungsgewerkschaft GEW) zu berichten:
„Aus den Ergebnissen der vorgestellten Studie sticht die Kluft ins Auge, die bei der Digitalisierung durchgängig zwischen den gut ausgestatteten und unzureichend ausgestatteten Schulen besteht. Wenn die digitale Vermittlung von Bildungsinhalten sich von Schule zu Schule stark unterscheidet, ist das mit Blick auf die Lockdowns der letzten Monate, aber auch mit Blick auf eine immer digitaler werdende Zukunft höchst problematisch und wirft wesentliche Gerechtigkeitsprobleme auf.
Schülerinnen und Schüler haben ein Recht auf digitales Lernen und darauf, auf die digitale Gesellschaft vorbereitet zu sein. Wir müssen deshalb alle Schulen abholen und dafür deutlich mehr Ressourcen zur Verfügung stellen.“ Gleichzeitig werde die Digitalisierung der Schulen auch als Stressfaktor angesehen und man müsse eine Überforderung der Lehrkräfte vermeiden. „Die Digitalisierung muss Teil der Lösung sein, nicht das Problem. Dafür sollte die Politik den Schulen mehr Hilfe anbieten, die bürokratischen Hürden des Digitalpakts abbauen und einen Digitalpakt 2.0 auf den Weg bringen“, ist sich Grupe sicher.
Moritz Mönkemeyer, FDP-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Hameln-Pyrmont/ Holzminden, will sich im Falle seiner Wahl für eine Weiterentwicklung des Digitalpaktes einsetzen:
„Damit die Bürger bei der Digitalisierung mitgenommen werden, muss die digitale und mediale Bildung vorangetrieben werden. Nur wer mit dem Systemen vertraut ist, weiß es später anzuwenden. Besonders im Hinblick auf das Internet ist es wichtig, dass Schüler einen verantwortungsvollen Umgang erlernen. Dazu müssen auch neue Technologien und digitale Lehrmethoden in den Unterricht eingebracht werden. Hier ist noch viel zu tun!“