FDP: Wir stehen zu unseren Schulen

Inakzeptable Konzepte, die je nach Stimmungslage verändert werden, können wir nicht unterstützen“, erklärte Petra Grotenburg, Vorsitzende des Samtgemeindeverbandes die Haltung der FDP. „Bildung hat für uns oberste Priorität. Solange kein zukunftsweisendes und schlüssiges Konzept vorliegt, werden wir an unseren gut funktionierenden Schulen in der Samtgemeinde festhalten und auch Bevern nicht in Frage stellen!“

Hermann Grupe, Vorsitzender der Kreis - FDP, fordert einen transparenten Diskussionsprozess, in den die Schulvorstände, die Eltern und die Schüler einbezogen werden. Nur so könne am Ende ein Ergebnis erzielt werden, das von einer großen Mehrheit getragen wird. „Das bisherige Verfahren hat tiefe Gräben aufgerissen, die Menschen wissen nicht, was sie überhaupt noch glauben sollen“.

Trotz aller Beteuerungen, die Standortfragen würden erst ganz am Schluss entschieden, ziehe sich seit dem Kreistagsbeschluss von CDU und SPD im Dezember ein roter Faden durch die Diskussionen: Die beliebten Schulen in Eschershausen und Bevern sollen geschlossen werden, obwohl sie beide eine intakte Bausubstanz und die mit Abstand günstigsten Kosten pro Schüler aufweisen. Mal soll die Förderschule am einen Standort einziehen, dann mal wieder dort. Dann soll es die Kreisvolkshochschule sein. Die Schüler sollen nach neuesten Vorschlägen dann über Jahre in Altbauten in Stadtoldendorf bzw. in Holzminden zwischengeparkt werden und die noch gar nicht fertiggestellte OBS in Holzminden soll schon wieder umgebaut und über weitere Jahre zur Dauerbaustelle werden. „Das ist mit uns nicht zu machen, so kann man mit den Menschen nicht umgehen“, stellte Hermann Grupe fest. „Zurecht stoßen diese Vorschläge auf breite Ablehnung bei den Betroffenen. Hier wird jeden Tag Vertrauen verspielt“.

Die FDP begrüßt den Vorschlag der Fachkommission, im Nordkreis eine IGS einzurichten. Diese Schulform gibt es bisher im Kreis Holzminden noch nicht, deshalb sei der Einzugsbereich für eine solche Schule der gesamte Landkreis Holzminden. Entscheidend sei für die Liberalen die Qualität der Schule, die Ausrichtung auf die zukünftigen Anforderungen an kommende Schülergenerationen. Gefragt sei eine Schule, die in der Digitalisierung und der Anwendung moderner Medien an der Spitze stehe und modernsten Anforderungen genüge. „Um eine solche neue Schulform aber erfolgreich zu verwirklichen, bedarf es einer Elternbefragung, die den Bedarf und den Wunsch nach einer solchen Schule in ausreichendem Maße nachweist. Zudem wäre es äußerst wichtig, vorab über diese Schulform zu informieren und die damit verbundenen Chancen für die Kinder zu verdeutlichen. Die Eltern seien zutiefst verunsichert und nur wenige wissen um die Vorteile einer IGS“, stellte Nicole Friedhoff fest.

Deshalb fordern die Liberalen dazu auf, wieder aufeinander zuzugehen und einvernehmliche Lösungen anzustreben. „Der derzeitige Konfrontationskurs wird nicht zum Erfolg führen“, ist Hermann Grupe überzeugt. „Wenn dann genug Porzellan zerschlagen ist, bleibt mal wieder alles beim Alten, das haben wir schon oft genug erlebt. Das wäre unverantwortlich, die betroffenen Schüler wären die Leidtragenden“.

Der ursprüngliche Vorschlag von Landrat Michael Schünemann für eine zentrale Nordschule wäre nach Überzeugung der FDP nach wie vor die beste Lösung. Er sei auch nicht aus sachlichen Gründen verworfen worden, sondern einem Polit – Deal zum Opfer gefallen. Man sei aber auch bereit, den Vorschlag einer Schule an zwei Standorten zu prüfen und mit den Betroffenen zu besprechen. Auch über den Vorschlag einer zentralen Schule im Bereich Amelungsborn könne man reden. Er habe viel Sympathie bei der Kreiselternschaft und komme dem ursprünglichen Vorschlag des Landrates sehr nahe. Herauskommen müsse eine Lösung, mit der sich die große Mehrheit der Betroffenen identifizieren kann. Nur so könne eine neue Schulform erfolgreich aufgebaut werden. „Von einer solchen Übereinkunft sind wir aber leider derzeit meilenweit entfernt. Solange kein Konsens über eine neue moderne Schulstruktur erzielt ist, sagen wir Liberalen: Finger weg von unseren Schulen“, stellte Petra Grotenburg abschließend fest.

 

Folgende 23 Kandidaten stellt der Samtgemeindeverband zur Kommunalwahl im September auf:

Samtgemeinderat: Petra Grotenburg, Janis Grupe, Franziska Eberhard, André Nolte, Nicole Friedhoff, Sven Rössing, Anna Catrin Russek, Christian Ahlswede, Katja Haut, Eric Brennecke, Jens Baumert, Max Meister, Karsten Freund, Thomas Hellwig, Matthias Mosel, Christoph Laskowski, Ibrahim Ibrahim, Christoph Makowski, Jens Artmann, Malte Messerschmidt, Stefan Stratmann, Christian Meese und Hermann Grupe

Stadtrat Stadtoldendorf: Thomas Bremer, Christian Meese, Wulf Kasperzik, Katja Haut, Ibrahim Ibrahim, Petra Grotenburg

Stadtrat Eschershausen: Hermann Grupe, Anna Catrin Russek, Jens Baumert, Christoph Makowski, Armin Bieneck, Wiebke Scholling, Pierre Meistrell, Janis Grupe, Christian Lehmann, Thomas Hellwig, Frank Pagel