Innovationskiller Verbrennerverbot
Dass die Firma Mönneke Kraftstoffe aus Delligsen mit der Zeit geht und sich neuen Anforderungen anpasst, hat sie in den über 90 Jahren ihrer Firmengeschichte oft genug bewiesen. Eike Mönneke beschreibt sich und seine Firma inzwischen augenzwinkernd mit dem Satz: „Vom Kohlenhändler zum Klimakämpfer für synthetische Kraftstoffe“. Und er fordert auch von der Politik, endlich die Scheuklappen abzunehmen und die Energiewende ohne ideologische Grenzen anzugehen. „Spätestens der Ukrainekrieg hat uns gezeigt, dass es keine gute Idee war, uns von einzelnen Energieimporten abhängig zu machen. Und es ist utopisch zu glauben, dass es uns durch Wind und Sonne in Deutschland alleine gelingt, diese Importe zu ersetzen. Leider wird die Diskussion um Alternativen so aufgebaut, als soll der eine Kraftstoff den anderen Kraftstoff verdrängen. Jeglicher Wettbewerb soll unterbunden werden. Das darf nicht sein!“, ärgert sich Mönneke. Jan-Christoph Oetjen, der seit 2019 die Freien Demokraten im EU-Parlament vertritt, stimmt ihm zu und berichtet aus Brüssel: „Anfang Juni hat das Europäische Parlament das Verbrennungsmotorverbot für neuzugelassene PKW ab 2035 beschlossen. Ein dunkler Tag für uns Freie Demokraten und alle mit einer technologieoffenen und innovationsreichen Zukunftsvision. Für mich ist es völlig unverständlich, wie man im Kampf gegen den Klimawandel nicht alle erdenklichen Möglichkeiten ausschöpft. Natürlich stehe auch ich zu den uns gesteckten Klimazielen, aber der Weg dahin sollte so vielfältig und so innovationsreich wie möglich ausgestaltet werden. Der Verbrennungsmotor hätte auch nach 2035 noch klimaneutral betrieben werden können. Beispielsweise mit nachhaltigen, alternativen Kraftstoffen. Mit dem unsinnigen Pauschalverbot tun wir also weder dem Klima noch uns selbst einen Gefallen. Und wir werden auch weiterhin Alternativen brauchen, beispielsweise im Flugverkehr. Jetzt werden den Bürgern in Europa die Elektrofahrzeuge aufgezwungen, ob sie es sich leisten könnenoder nicht. Auch die Frage der verfügbaren Ressourcen stellt sich mir. Können wir den Bedarf für die Herstellung überhaupt decken? Die großen Lithium-Vorkommen für die Antriebsbatterien sind alle außerhalb von Europa. Wir werden in Zukunft also von Importen aus beispielsweise China abhängig sein. Ich hoffe, dass in den kommenden Trilogverhandlung zwischen Parlament, Kommission und Rat, die Mitgliedsstaaten Vernunft walten lassen und ein pauschales Verbot nicht akzeptieren werden. Infrastruktur und Verkehr sind das Rückgrat unserer Regionen und sorgen dafür, dass die Menschen in ihrer Heimat gut leben können. Ich setze mich für eine klimafreundliche, technologieoffene Verkehrspolitik ein. Für die Kinder, die morgens zur Schule müssen, die Eltern, die zur Arbeit fahren und die Betriebe, die ihre Waren und Dienstleistungen in ganz Europa anbieten möchten“, so Oetjen, der auch Mitglied im Verkehrsausschuss in Brüssel ist.
Hermann Grupe, FDP -Kreisvorsitzender und Landtagskandidat für den Landkreis Holzminden, plädiert auch für einen technologieoffene Debatte ohne Denkverbote. „Das E-Auto mag in der Stadt mit einem engmaschigen Netz von Ladesäulen sinnvoll sein. Für uns hier auf dem Land ist es nicht die ausschließliche Lösung. Schon gar nicht für den Einsatz in den großen Maschinen der Landwirtschaft.
Wir Freien Demokraten wollen Antworten auf globale Herausforderungen unserer Zeit finden: Klimawandel, Schutz natürlicher Lebensgrundlagen, Sicherstellung der Welternährung und die Endlichkeit fossiler Rohstoffe. Deshalb setzen wir auch beim Umwelt- und Klimaschutz auf den Entwicklergeist von Firmen und Ingenieurinnen sowie Ingenieuren. Wir wollen ihnen die Freiheit geben, die bestmöglichen Antriebe und Anwendungen zu entwickeln und zu vertreiben. Nur so lassen sich die Möglichkeitenvon Wasserstoff, Batterie oder alternativen Kraftstoffen optimal nutzen.“