Minenräumen ist mein Ding!
„Minenräumen ist mein Ding! Das habe ich bei den Panzerpionieren gelernt und das kommt mir hier sehr zu Gute“, sagt Christian Belke augenzwinkernd. Seit knapp sechs Monaten ist Belke Holzmindens neuer Bürgermeister.„Ich bin zwar inzwischen im Job angekommen und habe verstanden, wie Prozesse der Verwaltung ablaufen. Aber dennoch lerne ich dank der Unterstützung meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Tag dazu. Das allerwichtigste ist mir, dass wir wieder zu einem Miteinander finden. Es gibt genug Potential in Holzminden, das es zu heben gilt. Und das geht besser miteinander als gegeneinander.“ Er muss zugeben, dass es hier und da noch knirscht in der Kommunikation zwischen Rat und Verwaltung, aber es sei schon besser geworden.
Schließlich gibt es genug Herausforderungen, die abgearbeitet werden müssen. Ausschließlich mit der Unterbringung der Flüchtlinge, die aus der Ukraine nach Holzminden kommen, ist das Amt für Jugend & Soziales derzeit beschäftigt. „Und Dank der Spendenbereitschaft und der Unterstützung der Holzmindener Bürgerinnen und Bürger kommen wir sehr gut damit voran“, freut sich Belke. „In nur wenigen Tagen hatten wir einen soliden finanziellen Grundstock durch Spenden zusammen bekommen, um schnell und unbürokratisch finanzielle Unterstützung leistenzu können“.
Sorgen macht ihm z.B. der große Investitionsstau, der in Holzminden herrscht. „Sicherlich liegt die Steuerkraft dank der internationalen Firmen in Holzminden über dem Landesdurchschnitt. Aber man darf nicht vergessen, dass nur 25% der Gewerbesteuer in Holzminden bleibt. Mit dem neuen Feuerwehrgerätehaus und der geplanten Innenstadtgrundschule haben wir große Investitionen vor der Brust.“ Bürokratische Hürden einerseits und diekleinteiligen Vorschriften des Denkmalschutzes andererseitsseien für ein zügiges Vorankommen nicht wirklich förderlichund Belke nennt hier das Frauenhaus und das geplante Seniorenheim auf dem Fricke-Grundstück als Bespiele. „Und auch Sensoria muss jetzt zügig umgesetzt werden“, ist sich Belke sicher.
Mit seinem Wunsch um Unterstützung beim Bürokratieabbau stieß der Bürgermeister bei den beiden Landtagsabgeordneten natürlich auf offene Ohren. Und auch das Ziel, den Kommunen wieder mehr Eigenverantwortung im Sinne passender örtlicher Lösungen einzuräumen will die FDP unterstützen. „Die Überregulierung vom grünen Tisch aus muss endlich aufhören, damit wir hier vor Ort handlungsfähig bleiben.“